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Freie Partie

Die Freie Partie ist die Grundform des Carambolspiels. Es geht darum, mit dem eigenen Ball, welcher mit dem Queue angespielt wird, die beiden anderen Bälle zu treffen (carambolieren). Solange das gelingt, darf der Spieler weiter spielen, wenn das nicht mehr gelingt kommt der andere Spieler dran. Bei einem Spiel werden alle richtigen Carambolagen addiert und jeder Spieler versucht zuerst eine vorgegebene Anzahl von Carambolagen zu erreichen. In der österreichischen Top-Liga wird aktuell auf 400 Punkte gespielt, in unteren Klassen entsprechend weniger. Top-Spieler sind durchaus in der Lage, die 400 Punkte in einer Serie zu erreichen, speziell wenn sie die „Amerikanische Serie“ beherrschen. Bei dieser treiben sie die beiden anzuspielenden Bälle in kleinen Stößen an der Bande entlang rund um den Tisch. Die einzige kleine Herausforderung für diese Spitzenkönner ist dann der Dreiecksbereich an den Tischecken, wo nur eine Carambolage erlaubt ist und die Amerikanische Serie auch „um die Ecke“ gelenkt werden muss. Natürlich ist es neben dem Können auch eine Frage, ob das Nervenkostüm hält. Interessant und ein besonderer Reiz ist die Tatsache, dass jeder Rückstand von einem nervenstarken Spieler aufgeholt werden kann.

Das 1. Turnier um die Weltmeisterschaft wurde in der Freien Partie ausgetragen. 1873 trafen sich in der Irving Hall in New York City die sechs stärksten Spieler der Welt. Der Franzose Garnier siegte mit 9,32 Durchschnitt – einer Leistung, die heute von jedem mittleren Billardspieler erbracht wird. Allerdings ist das heutige Material an Genauigkeit mit den damaligen Billards, Bällen und Queues nicht zu vergleichen.

Quelle: zitiert aus und mit freundlicher Genehmigung – Heinrich Weingartner, Billard Wien